Katharina lernt fliegen – Teil 1: Die Anfänge und der Schnuppertag

Segelfliegen in Düsseldorf

Katharina vor dem Schulungsdoppelsitzer mit Wölfchen in der Hand

Hallo!

Ich heiße Katharina, werde im Oktober 15 Jahre alt und bin seit dem 16.05.2020 Flugschülerin auf der Wolfsaap. Mit diesem Blog möchte ich euch die Segelflugausbildung näherbringen und euch einen Einblick in den Alltag am Flugplatz geben.

Wie bin ich eigentlich zum Fliegen gekommen?

Um euch diese Frage zu beantworten, muss ich vier Jahre in die Vergangenheit reisen: Meine Eltern und ich fahren seit ein paar Jahren jeden Herbst in die Rhön in die Nähe der Wasserkuppe. Die Wasserkuppe ist der höchste Berg der Rhön und der Segelflug wurde dort sozusagen „erfunden“. Die ersten Flugbegeisterten starteten dort schon im Jahr 1910 ihre ersten Flugversuche und bis heute gibt es dort oben eine Flugschule.

Der Traum vom Fliegen – Zu früh geträumt?

Um meinen 10. Geburtstag herum waren wir auf der Wasserkuppe auf dem dortigen Flugplatz und haben gefragt, ob ich mit einem Segelflugzeug mitfliegen könnte. Leider durfte man dort erst ab 14 Jahren mitfliegen, ab dem gleichen Alter aber auch seinen Flugschein beginnen. Ich war daraufhin so frustriert, dass ich aus dem Gebäude gestürmt bin und lauthals verkündet habe, dass ich in 4 Jahren meinen Flugschein anfangen werde. Damals habe ich nicht einmal selbst daran geglaubt, dass ich 4½ Jahre später als Flugschülerin im Cockpit eines Segelflugzeuges sitzen würde. Damals kamen mir 4 Jahre wie eine halbe Ewigkeit vor, doch ich habe über diese lange Zeit an meinem Traum festgehalten und aus heutiger Sicht kann ich sagen: Es hat sich gelohnt! In dieser Zeit habe ich viel im Internet recherchiert, mir auf YouTube so ziemlich alle Videos zum Thema Segelfliegen angeschaut und mir ein Theoriebuch gekauft.

Als nur noch ungefähr ein Jahr Wartezeit vor mir lag, habe ich mich noch intensiver mit dem ganzen Thema auseinandergesetzt und mir über die Deckung der Kosten, den Zeitaufwand und das Dasein als Mädchen in einer fast reinen Männergesellschaft Gedanken gemacht. Schließlich hat sich die ganze Arbeit gelohnt, denn ich bin durch Zufall im Internet über die Webseite des Düsseldorfer Aero-Klubs gestolpert.

Der erste Schnuppertag auf der Wolfsaap

Bevor ich einen Termin für einen Schnuppertag vereinbart habe, bin ich mit meinen Eltern auf der Wolfsaap spazieren gegangen und wir haben uns direkt vor Ort über den Verein informiert. Die Mitglieder waren mir alle sympathisch und ich habe mich spontan zu einem Gastflug hinreißen lassen. Der war so toll, dass meine Vereinswahl danach schon so gut wie feststand. Um mir in meiner Entscheidung ganz sicher zu sein, habe ich mit einem Mitglied Kontakt aufgenommen und einen Schnuppertag vereinbart. Dieser fand schließlich im Juni 2019 statt, ein Dreivierteljahr bevor ich in den Verein eingestiegen bin. An diesem Tag durfte ich den Flugbetrieb einen Tag lang selbst miterleben und drei Flüge absolvieren, in denen ich einiges gelernt und selbst umgesetzt habe und gleichzeitig den genialen Ausblick über Düsseldorf und den Rhein genießen konnte.

Die Mitglieder waren sehr nett – sind es im Übrigen immer noch – und haben mir alles auch gerne mehrfach erklärt, falls ich es nicht gleich verstanden habe. Der Flugbetrieb fand von morgens neun Uhr bis abends halb sieben Uhr statt, dann wurden am Ende des Tages noch alle Flugzeuge mit Autos zur Flugzeughalle gezogen, dort geputzt und in die Halle verfrachtet. Als alle Arbeiten erledigt waren, haben wir den Abend bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen lassen.

Das war der Bericht von meinem Schnuppertag. Freut euch auf meinen nächsten Blogartikel, wo es um meinen ersten Tag als Vereinsmitglied auf der Wolfsaap geht.

Bis dahin, Katharina